Fachtagung „Bürgermedien nach Corona“ – Strategien für Meinungsfreiheit und lokale Medienvielfalt – Dr. Wolfgang Ressmann und Armin Ruda als Doppelspitze des Bundesverbandes Bürgermedien einstimmig bestätigt
Berlin / Ludwigshafen / Kassel.
Dr. Wolfgang Ressmann (Neustadt a. d. Weinstraße) und Armin Ruda (Kassel) wurden jetzt auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Bürgermedien (BVBM) in Berlin einstimmig als Bundesvorsitzende des BVBM bestätigt. Im Bundesverband Bürgermedien haben sich über 35 zugangsoffene TV- und Radiosender als Interessensvertretung gegenüber Politik, Gesellschaft und Landesmedienanstalten zusammengeschlossen. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Diana Elsner (Offener Kanal Merseburg-Querfurt e.V.), Ute Reinhöfer (Thüringer Medienbildungszentrum der TLM (TMBZ) in Gera), Tanja Zimmer (Offener Kanal Flensburg) und Peter Münch (OKTV Südwestpfalz / Rodalben) wiedergewählt. Tim Wiezorek (Radio OKJ, Jena) wurde neu in den Vorstand berufen.
Die Wiederwahl erfolgte am Rande der Fachtagung „Bürgermedien nach Corona – Erfahrungen, Konsequenzen, Perspektiven“ mit internationalen Gästen aus Österreich, der Ukraine, Belarus und Armenien. Diese fand an zwei Tagen (25./26.04.2022) im Hollywood Media Hotel in Berlin statt, veranstaltet durch den Bundesverband Bürgermedien e.V. in Kooperation mit der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).
Im Rahmen der Veranstaltung stellten unter anderem Dr. Eva Flecken, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), und Vera Wolf, Assistenz der Geschäftsführung des Verbands Freier Rundfunk Österreich, Modellprogramme zur Förderung regionaler und lokaler Programmanbieter sowie lokaljournalistischer Angebote vor.
In einem weiteren Panel kamen Partner*innen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projektes „Media Dialogue“ aus der Ukraine, Belarus und Armeniens zu Wort. Lina Kushch, 1. Sekretärin des nationalen Journalistenverbandes der Ukraine – online zugeschaltet aus Kyiv – berichtete über die aktuelle Arbeitssituation der Journalist:innen unter Kriegsbedingungen. Ebenfalls online zugeschaltet informierte der stellvertretende Leiter des Instituts of Journalism der Taras-Schewschenko-Universität Kyiv über die aktuellen Anstrengungen zur Aufrechterhaltung des Lehrbetriebes.
Volha Khovoin, Vorstandsmitglied des vom Lukaschenko-Regime ins Exil gedrängten belarussischen Journalistenverband BAJ – Preisträger des UNESCO-Preises für Pressefreiheit 2022 – schilderte – vor Ort in Berlin – die Probleme der im Exil arbeitenden Journalist:innen nach der brutalen Niederschlagung der Proteste gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen in Minsk. Ebenfalls vor Ort berichtete Mkrtich Tonoyan, Filmemacher und Leiter der Kulturinitiative ACCOS in Jerewan, über die aktuelle Mediensituation und Bedeutung des Projektes „Media Dialogue“ in Armenien. Lena Kronenbürger stellte – online aus New York zugeschaltet – das für die Ausstrahlung in Bürgermedien produzierte TV-Format „Media Dialogue TV“ vor. BVBM-Vorsitzender Dr. Wolfgang Ressmann wies als Projektverantwortlicher auf die Notwendigkeit hin, dass demokratische Werte wie Meinungs- und Informationsfreiheit zentrale Bedeutung für ein demokratisches System haben und gegen Diktaturen wie Putin-Russland verteidigt werden müssen. Deshalb ist auch der BVBM langjähriger Partner des Media Dialogue-Projektes.
Wie wichtig der Beitrag von Bürgermedien bei der interkulturellen Vermittlung demokratischer Werte sein kann, zeigten Projektpräsentationen des Offenen Kanals Magdeburg (TV-Serie Magdeburg Moritzplatz) und ALEX Berlin (Nyimas Bantaba Talkshow).
Weitere Panels hatten – unter anderem mit Impulsreferaten von Bert Lingnau, Direktor der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Katharina Biringer (Universität Klagenfurt, u.a.), Heiko Hilker (DIMBB – Dresdner Institut für Medien, Bildung und Beratung) und Dr. Florian Tremmel (Medienanstalt Rheinland-Pfalz) – die Sicherung lokaler Meinungsvielfalt, Public Value des Nichtkommerziellen Lokalfunks sowie neue, durch die Corona-Epidemie induzierte Sendeformate in den Bürgermedien zum Thema.
Als Vertreterin des Bundesverbands Freier Radios betonte Sabine Fratzke die Notwendigkeit, gemeinsame Strategien zur Stärkung lokaler Meinungsvielfalt umzusetzen.
Die gesamte Fachtagung wurde vom Team von WTV – Der Offene Kanal aus Wettin e.V. medial aufbereitet, von ALEX Berlin live gesendet und steht jetzt als Youtube-Dokumentation zum Abruf bereit:
Für Rückfragen:
vorstand@bvbm.org